- Rutherford-Streuung
- Rutherford-Streuung['rʌȓəfəd- ], Streuung eines elektrisch geladenen Teilchens an einem anderen durch die elektrostatische Coulomb-Wechselwirkung. Bei der (niederenergetischen) Streuung von Alphateilchen an einer dünnen Goldfolie beobachtete E. Rutherford, dass nur wenige Teilchen um sehr große Winkel gestreut werden; seine Folgerung, dass im positiv geladenen Kern des Atoms fast dessen gesamte Masse vereinigt sei, führte zur Aufstellung des nach ihm benannten Atommodells. - Die rutherfordsche Streuformel gibt den differenziellen Wirkungsquerschnitt für die Rutherford-Streuung an. Für die Streuung identischer Teilchen aneinander gilt die mottsche Streuformel. Bei hochenergetischer Streuung muss bei der rutherfordschen Streuformel eine relativistische Korrektur berücksichtigt werden (die entsprechend erweiterte Formel heißt ebenfalls mottsche Streuformel). Für die Streuung an einem abgeschirmten Kernpotenzial (z. B. an einem neutralen Atom) führt die bornsche Näherung auf die rutherfordsche Streuformel, wenn der Impulsübertrag h̶q (2 πh̶ plancksches Wirkungsquantum) genügend groß ist, d. h. wenn q2a-2, wobei a der Abschirmungsradius ist.
Universal-Lexikon. 2012.